Mittelstand in der 4. Generation

Am 27. April waren Vorstandsmitglieder der MittelstandsUnion und der CSU-Vilsbiburg bei der HAMMER GmbH & Co. KG zu Gast. Empfangen wurde die Gruppe von Geschäftsführer Thomas Hammer und Prokurist Christian Hammer.

Die MU-Vorstandschaft und Mitglieder der CSU-Vorstandschaft mit den beiden Gastgebern.

Anlässlich dieses schon seit langem geplanten Besuches, wurde MU-Mitglied Christian Hammer für seine langjährige Mitgliedschaft geehrt. Stellvertretender Kreisvorsitzender Josef Roth überreichte dabei eine Urkunde mit Präsent und bedankte sich auch im Namen der Anwesenden für die Einladung zur dieser Betriebsbesichtigung.

Fast 100 Jahre Firmengeschichte

Christian Hammer berichtete von den Anfängen im Jahr 1924 am Stadtplatz in Vilsbiburg (Fachmarkt) und dem Standort in der Herrnfeldener Straße (Elektrotechnik und Werkstatt) bis zum heutigen Standort im Gewerbegebiet von Vilsbiburg, wo zusammen mit Sohn Thomas im Jahr 2015 die Planungen begannen.

Christian Hammer war es ein sehr persönliches Anliegen, hier nochmals die Argumente den Zuhörern zu erläutern, die zu diesen Entscheidungen geführt hatten. Wichtig war für Ihn die Entscheidung seines Sohnes den Betrieb zu übernehmen, wie auch die Unterstützung von vielen langjährigen Mitarbeitenden für die Weiterführung des Fachmarktes am neuen Standort. Nach inzwischen 4 Jahren in den neuen Räumen kann man sagen, es war die richtige Entscheidung.

Christian Hammer führte die Zuhörer anhand einer vorbereiteten
Präsentation durch die Geschichte der Fa. HAMMER

2017 – der neue Standort wird eröffnet

Der neue Standort an der Baumgartenstr. 2-4 wird zuerst mit der Eröffnung des neuen Fachmarktes mit 700 m² Verkaufsfläche gefeiert. Der Umzug der Elektrotechnik erfolgte kurze Zeit später. Eine strikte Umsetzung von nachhaltiger Bauweise inklusive PV-Anlage und Wärmepumpe mit Flächengeothermie sowie die künftigen Arbeitsweisen war der Geschäftsleitung sehr wichtig. Auch der Fuhrpark wird hier in Zukunft, soweit lieferbar, mit neuer Antriebstechnik ausgestattet.

Eine Erweiterung der Dienstleistungen um die Installation und Steuerung von erneuerbaren Energien (PV-Anlage, Stromspeicher, E-Ladestationen) hat bereits begonnen und wird noch weiter ausgebaut. Auch hier wird qualifiziertes Fachpersonal gesucht bzw. ausgebildet.

Luftaufnahme des neuen Standortes (links Elektrotechnik, rechts der Fachmarkt mit 700 m² Verkaufsfläche). Inzwischen auch mit einer Schnellladesäule für E-Fahrzeuge von EnBW.

01.01.2022 – die nächste Generation übernimmt

Aus der HAMMER e.K wird die HAMMER GmbH & Co. KG. Thomas Hammer ist Geschäftsführer und Christian Hammer wechselt in die Stelle des Prokuristen.

Der Betrieb ist inzwischen auf mehr als 80 Mitarbeitende angewachsen:

  • 20 Mitarbeitende im Fachmarkt
  • 60 Mitarbeitende in der Elektrotechnik
  • 17 Auszubildende über beide Bereiche verteilt
Thomas Hammer zeigte in der Präsentation die aktuelle Struktur des Betriebs und ging auf die geschäftliche Entwicklung am neuen Standort ein.
Der Empfang der Elektrotechnik für persönliche und telefonische Anliegen der Kunden
Die großzügig gestalteten und klimatisierten Büroräume der Elektrotechnik sorgen für
ein angenehmes Arbeiten.

Die Elektrotechnik hat sich inzwischen für viele ortsansässigen Unternehmen zum wichtigen und verlässlichen Partner rund um die Themen Planung, Montage, Wartung ihrer Elektro-Anlagen entwickelt. Ständig sind HAMMER-Mitarbeiter vor Ort und Arbeiten partnerschaftlich mit der dortigen Belegschaft an der Installation, Weiterentwicklung und Einsatzbereitschaft der benötigten Technik. Auch der private Bauherr profitiert von der langjährigen Erfahrung der Meister und Monteure.

Das Lager der Elektrotechnik – eine Herausforderung bei den derzeit angespannten Lieferketten.
Das Lager des Fachmarktes – ausgerichtet auf die heutigen Anforderungen

Der Service-Gedanke – nicht nur ein Name, sondern Betriebsphilosophie

Bei der Besichtigung des Fachmarktes war es Geschäftsführer Thomas Hammer ein besonderes Anliegen zu erläutern, welche wichtige Rolle in der heutigen Zeit der Service-Gedanke bei der täglichen Arbeit in seinem Betrieb eingenommen hat. Hier kann sich der HAMMER Fachmarkt von seinen Mitbewerbern deutlich und auch kaufentscheidend abgrenzen. Vom Verkauf, einer Nachbestellung bis hin zur Reparatur wird dieser Gedanke gelebt. Viele der Anwesenden konnten das mit eigenen Erlebnissen beim Kontakt mit dem z.T. langjährigen Mitarbeitern der Fa. HAMMER bestätigen.

Die Besucher bei der Besichtigung des Fachmarktes

Nach der Betriebsbesichtigung klang der Abend mit einer Brotzeit in angenehmer Atmosphäre aus. Dabei war es den Kommunalpolitikern wichtig, die Sorgen und Nöte des Mittelständlers HAMMER zu erfahren.

Folgende Themen wurden u.a. diskutiert

  • Ausbildung künftiger Fachkräfte
  • Entwicklung der Lieferketten für Produkte und Material

Zehentbauer: „Preise von Sprit und Energie sind existenzgefährdend“

MU KV Landshut fordert Reduzierung von staatlichen Abgaben auf Energie und Kraftstoffe.

Die Regierung solle dafür die Steuern und Abgaben auf Energie und Kraftstoffe sofort senken.
Marcus Zehentbauer, MU-Vorsitzender vom Kreis Landshut: „Die Preise von Sprit und Energie sind
für viele Bürger und Betriebe inzwischen existenzgefährdend.“ Vor allem Pendler, die auf das Auto
nicht verzichten könnten, aber auch Betriebe hier im Landkreis, die die hohen Treibstoff- und Energiepreise nicht an Kunden weiter geben könnten, würden in bedrohliche Schieflagen geraten. „Es kann nicht sein, dass der Staat an den kriesenbedingt höheren Preisen auch noch mitverdient“, kritisiert Zehentbauer.

Die MU Landshut fordert von der Bundesregierung die Energiesteuern auf Kraftstoffe auf das EUrechtlich gebotene Minimum zu senken, außerden für Benzin und Diesel den Mehrwertsteuersatz von 19 auf 7 Prozent zu senken. Die CO2-Abgabe solle ausgesetzt werden bis die Spritpreise wieder unter 1,50 Euro liegen. MU-Chef Zehentbauer „Die CO2-Abgabe sollte eine Lenkungswirkung entfalten, um Leute zu verbrauchsärmerem Verhalten zu motivieren. Die Lenkungswirkung ist aber ohnehin durch die hohen Preise gegeben, da braucht man nicht zusätzlich noch eine Abgabe.“

Wenn die MU sich mit ihrem Vorschlag durchsetzt würde der Preis für Benzin an der Tankstelle statt aktuell 2,20 Euro nur noch 1,52 Euro betragen, bei Diesel statt 2,30 Euro künftig 1,74 Euro. „Das wäre immer noch mehr als vor Putins Einmarsch in der Ukraine, aber noch halbwegs verkraftbar“, so Zehentbauer. Die MU fordert zusätzlich, die Pendlerpauschale vom ersten Kilometer an von 30 auf 38 Cent zu erhöhen.

Neben den Spritpreisen, seien aber auch die Energie- und Heizkosten inzwischen für viele nicht mehr tragbar. Auch für Erdgas und Heizöl fordert die MU daher die Senkung der Energiesteuern so weit wie es die EU-Regelung zulässt. Die Stromsteuer soll ebenfalls auf den EU-rechtlich vorgeschriebenen Mindestsatz gesenkt werden. Für Strom-, Gas- und Fernwärmelieferungen soll nach dem Willen der MIT der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent gelten. Für alle Stromkunden soll die EEG-Umlage rückwirkend zum 1. Januar 2022 entfallen. Und wie bei den Kraftstoffen soll die CO2-Abgabe ausgesetzt werden bis sich die Energiepreise an den Märkten normalisiert haben. Um produzierende Unternehmen zu entlasten soll ein eigener Industriestrompreis eingeführt werden. Für energieintensive Unternehmen soll die Stromsteuererstattung verlängert werden (sog. Spitzenausgleich).

MU-Chef Zehentbauer: „Wenn die Regierung nicht schnell handelt, sind Insolvenzen von ansonsten gesunden Unternehmen nicht mehr zu vermeiden. Wir wollen keine Subventionen, sondern nur die übermäßige staatliche Belastung reduzieren.“

Zehentbauer: „Corona-Politik der Ampel ist uns ein Rätsel“

MU-KV-Landshut fordert Verlängerung des Genesenen-Status.

Die MittelstandsUnion im Kreisverband Landshut fordert die Bundesregierung auf, die Dauer des Genesenen-Status wieder auf 180 Tage anzuheben. „Es war ein schwerer politischer Fehler, den Genesenen-Status kurzfristig von 180 auf 90 Tage zu halbieren“, sagt Marcus Zehentbauer, Kreisvorsitzender der MU-KV-Landshut. „Die Entscheidung war intransparent, weil das Gesundheitsministerium die Verkürzung nicht richtig kommuniziert hat“, kritisiert er. Die Verkürzung hätte ohne Vorankündigung, ohne Abstimmung mit den Ländern und ohne nähere Begründung auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts stattgefunden, so Zehentbauer. „Damit hat die Ampel-Regierung den Betroffenen Planbarkeit genommen und Vertrauen in politisches Handeln beschädigt.“

Darüber hinaus sei die Entscheidung im europäischen Kontext inkonsistent. „Die EU-Staaten haben sich gemeinsam darauf verständigt, dass der Genesenen-Status überall 180 Tage lang gilt. Wieso die Bundesregierung – obwohl sie hier selbst zugestimmt hat – plötzlich die Dauer auf 90 Tage halbiert, ist uns ein Rätsel“, sagt Zehentbauer. „Das ist weder sinnvoll noch nachvollziehbar. Wir brauchen bei der Pandemie-Bekämpfung ein europaweit abgestimmtes Vorgehen und keine nationalen Alleingänge.“

Der MU-KV-Landshut begrüßt deshalb, dass sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einer Forderung des MIT-Bundesverbandes angeschlossen hat und die Erhöhung auf 180 Tage verlangt. „Die Bürger in Stadt und Landkreis Landshut erwarten zurecht, dass politische Entscheidungen transparent, verlässlich und konsistent sind. Die Corona-Politik der Bundesregierung genügt diesen Anforderungen nicht.